Mein Reiserad

Nach dem Verkauf meines Mountain-Bikes musste natürlich eine Alternative her – die Wahl fiel auf ein Reiserad. Da die fertig aufgebauten Reiseräder von Velotraum etc. etwas oberhalb meines Budgets lagen, habe ich mir das Rad basierend auf dem Rahmen “Surley Long Haul Trucker” selbst aufgebaut – hier das Resultat:


Surley Long Haul Trucker

Rahmen Surley Long Haul Trucker
Gabel Surley Long Haul Trucker
Steuersatz Acros AH-03 EC34/28,6 – EC34/30 S.H.I.S.
Schaltwerk Shimano XT RD-M771
Umwerfer Shimano XT FD-M773 Dual Pull, 28,6mm, Top Swing
Schalthebel Shimano Dura Ace SL-BS77
Bremshebel Tektro RL520
Bremsen Shimano XT BR-T780
Naben Shimano XT T780, mit Nabendynamo Shimano XT
Kassette Shimano XT CS-M770 11-34
Felgen Mavic XM 317
Reifen Schwalbe Marathon Dureme Evo E-Bike Ready DD RoadStar, 26×2,0
Kurbeln Shimano XT Kurbelgarnitur FC-M771, 175mm
Kettenblätter Shimano XT, 26-36-48, mit KSR
Innenlager Shimano XT, BSA
Vorbau PRO XLT OS, 100mm, 10°
Lenker Ritchey Comp Logic II, Breite 420mm
Sattel Brooks Flyer Special, braun
Sattelstütze Ritchey Comp, 27,2mm, 300mm
Pedale Shimano XT PD-M785
Rahmenhöhe 56 cm
Gepäckträger Tubus Cargo Evo, 26″, silber
Beleuchtung – Vorne Busch & Müller, Lumotec Lyt T Senso Plus
Beleuchtung – Hinten Busch & Müller, Dtoplight Plus
Schutzbleche SKS Chromoplastics P55, silber
Satteltaschen Ortlieb HR Back-Roller Classic
Gewicht (fahrbereit) 14,60 kg

Aufbau eines Reiserads – Surly Long Haul Trucker

Zum schnellen Radfahren eignet sich mein Triathlonrad ideal. Für gemütliche Ausfahrten mit Familie, Freunden und Babyanhänger ist es aber eher nicht geeignet. Mein Mountainbike hat sich dafür ebenfalls als nicht geeignet herausgestellt (fehlende Montagemöglichkeit für Gepäckträger, Schutzbleche, Beleuchtung, etc.), sodass ich es verkauft habe. Nach langer Überlegung, welcher Rad-Typ meine Anforderungen am besten erfüllt, habe ich mich für den Aufbau eines Reiserads, eines sogenannten “Randonneur”, entschieden. Es handelt sich dabei letzten Endes um einen klassischen Stahlrahmen mit einer starren Gabel und einem Rennradlenker. Für längere Radtouren ist das ein guter Kompromiss aus Komfort und Energieeffizienz.

Nach ebenfalls länglicher Überlegung, welche Teile ich mir nun exakt bestelle, habe ich bei www.bike-components.de eine umfangreiche Bestellung aufgegeben. Diese Teile werden mein neues Rad ergeben:

Als erstes galt es, den Rahmen vorzubereiten. Den Steuersatz und die Tretlagerschalen hatte Bike Components schon vormontiert – für die dazu notwendigen Fräsarbeiten habe ich das Werkzeug nicht.

Das wichtigste zuerst: Die Montage der Bremsen an den dafür vorgesehenen Sockeln:

Danach die Montage des Gepäckträgers – hierfür sind vier Innengewinde am Rahmen vorgesehen.

Nächster Schritt war die Montage des Umwerfers, der die Kette vorne auf die verschiedenen Kettenblätter hebt.

Als nächstes war die Montage der Kurbel an der Reihe.

Leider hatte Bike Components die falschen Lagerschalen montiert, sodass ich zunächst die montierten Lagerschalen aus- und die richtigen Lagerschalen einbauen musste.

Nach Abschluss dieses Schritts sah das Rad so aus:

Nun galt es, den Lenker vorzubereiten. Als erstes habe ich die Bremsgriffe montiert.

Danach waren die Schalthebel an der Reihe.

Hier der fertige Lenker. Die Brems- und Schaltzüge sind verlegt und mit Griffband umwickelt. Das ganze ist mit dem Vorbau am Gabelschaft montiert.

Das schon fast fertige Rad auf meinem “Profi-Montageständer”. Sattel und Sattelstütze sind festgeschraubt, die Taschen probehalber geklemmt und auch Schutzbleche sowie Beleuchtung sind schon dran – es fehlen nur noch die Laufräder.

Diese kamen mit einer weiteren Lieferung kurz vor Urlaubsbeginn. Hier schon mit fertig aufgezogenen Reifen.

Das schon fast fertige Rad – nur noch zwei Dinge stehen aus: 1. Die Verlegung der Kabel für Vorder- und Rücklicht und 2. die Kürzung des Gabelschafts.

Die Verlegung der Kabel war durchaus etwas fieselig, da ich das Kabel von Nabendynamo zu Vorderlicht nicht einfach mit Kabelbindern von außen montieren wollte, sondern im Inneren des rechten Gabelbeins nach oben ziehen wollte. Das habe ich in mehreren Schritten geschafft:

  1. Durchschieben eines Schaltzuges von Gabelschaft zu Ausfallende
  2. Überstülpen eines Bremszug-Liners von Ausfallende zu Gabelschaft
  3. Herausziehen des Schaltzuges
  4. Durchschieben einer Litze durch den Bremszug-Liner von Ausfallende zu Gabelschaft
  5. Herausziehen des Bremszug-Liners
  6. Festlöten des eigentlichen Kabels an der Litze
  7. Durchziehen des eigentlichen Kabels von Gabelschaft zu Ausfallende.
Etwas kompliziert, aber schlussendlich erfolgreich 😉

Zum Schluß musste ich noch den Stecker montieren, das war dann aber nur noch eine Kleinigkeit.

Verblieb nur noch die Kürzung des Gabelschafts:

Auch hierfür hatte ich das Werkzeug leider nicht, sodass ich diesen Schritt vom Fahrradladen um die Ecke erledigen liess.

Hier das Endergebnis:

Die Auflistung aller Einzelteile in einem separaten Post.

SRM PowerMeter SRAM S975 GXP Standard

Am Wochenende war mein persönlicher “Bike Gadget Day”. Zum Radtraining habe ich mir einen sogenannten “PowerMeter” gekauft, der während des Radfahrens meine Leistung in Watt misst und auf meinem Radcomputer anzeigt. Damit kann man sein Training erheblich genauer steuern und auswerten als mit einer reinen Herzfrequenzmessung, die von zu vielen anderen Faktoren (Tageszeit, Ernährung, Stress,…) abhängt.

Meine Wahl ist auf das Produkt einer deutschen Firma gefallen, SRM aus Jülich. Hier wurde der Powermeter 1988 ursprünglich entwickelt und auch heute sind die Produkte von SRM der Standard unter ambitionierten Radfahrern.

Die Inhalte der Packung waren recht übersichtlich: Linke Kurbel, rechte Kurbel mit Kettenblättern und dem eingebauten Messgerät, Garantiekarte, Einbauanleitung für die Kurbel sowie ein Magnet, der das Messgerät aktiviert.

Natürlich habe ich es mir nicht entgehen lassen, die Gewichtsangabe von SRM zu überprüfen. 178g für die linke Kurbel, 644g für die rechte Kurbel, Achse, Kettenblätter und Messgerät. Dazu noch 4g für den Magnet und 122g für das Innenlager. Das macht in Summe 948g und damit 26g mehr als von SRM angegeben – das ist noch im Rahmen.

Zur Montage musste ich erstmal meine alte Kurbel demontieren.

Als erstes musste die Abdeckung der linken Kurbel mit einem Spezialwerkzeug gelöst werden. Danach konnte ich die beiden Inbusschrauben lösen…

…und die linke Kurbel abziehen.

Danach konnte ich die rechte Kurbel mit den Kettenblättern von der anderen Seite herausziehen – was nicht ganz ohne etwas Dreckentwicklung von sich ging. Dann konnte ich das alte Innenlager ausbauen. Offensichtlich hatte der Experte, der das Rad ursprünglich aufgebaut hatte, noch einige Aluminiumspäne vom Gewindeschneiden im Tretlager gelassen.

Somit habe ich mir ersteinmal die Zeit genommen, das Tretlager ordentlich zu reinigen, von Spänen sowie altem Schmierfett zu befreien.

Schon besser…

Danach habe ich das neue Innenlager eingeschraubt…

…und ruck zuck war die neue Kurbel mit dem Powermeter montiert. Hier von der linken Seite…

…und hier von der rechten Seite. Unter der rot-weißen Abdeckung befindet sich die komplette Messelektronik.

Am Sonntag habe ich dann meine erste Fahrt unternommen, knapp 15km von Limburg nach Burgschwalbach. Im Schnitt habe ich 255 Watt getreten bei einer Maximalleistung von 615 Watt. Schonmal nicht schlecht, da geht aber natürlich noch mehr ;-).

Mit dem Rad von Limburg nach Kierspe

Heute morgen bin ich mit dem Rad von Limburg nach Kierspe zu Opa Uwe und Oma Moni gefahren.

Die Route hatte ich mir mittels Garmin Connect erstellt und auf meinen Garmin Edge 500 geladen, sodass ich eine Linie zum “Nachfahren” hatte. Als Streckenlänge waren 100km berechnet, sodass ich aufgrund des recht hügeligen Terrains mit einer Fahrtzeit von ca. vier Stunden geplant hatte.

Das Wetter hat heute sehr gut mitgespielt, als ich gegen 07.30h los fuhr, war es sogar noch etwas frisch. Zu Beginn der Fahrt hatte ich also noch Armwärmer getragen. Da es gleich recht steil bergan ging, konnte ich diese jedoch recht schnell ablegen.

Offentsichtlich hat Garmin Connect bei der Routenplanung jeden Feldweg mit einbezogen. Wäre ich mit dem Mountainbike unterwegs gewesen – kein Problem. Mit dem Triathlonrad aber keine Option, daher musste ich unterwegs recht häufig ad-hoc eine alternative Route auf geteerten Wegen suchen.

Nach 4,5 Stunden und 124 km bin ich dann in Kierspe angekommen. Mit meiner Durchschnittsgeschwindigkeit von 27,5 km/h war ich in Anbetracht der 1.977 Höhenmeter recht zufrieden. Insgesamt war die Strecke sehr schön zu fahren, von vielen Hügeln hat man einen tollen Blick ins Land. Und aufgrund des regelmäßig vorhandenen “Kuh-Duftes” wähnt man sich das eine oder andere Mal im Gebirge ;-).

Es war sicherlich nicht das letzte Mal, dass ich mit dem Rad nach Kierspe gefahren bin. Beim nächsten Mal werde ich die Route allerdings etwas sorgfältiger planen. 24% mehr Strecke war nicht unbedingt ein Problem – wenn man es vorher weiß, ist es trotzdem angenehmer 😉

[maptype=G_HYBRID_MAP;gpxview=all;gpxparsemode2maxlimit=5000;gpxinterval=1;gpxcheckpointtable=hide;gpxelevation=show;gpxspeedchart=show;gpxcolor=green;gpxcheckpointinterval=0;]