Everesting 2021

Dear Friends,

like some other cyclists, I want to bridge the current “competition free time” with a so called “Everesting” together with Tobias Stoll. That means to cover the altitude gain of Mt Everest – 8.849 meters – in one ride. We would like to combine this adventure with raising money for a good cause.

Concretely, we would like to support the following two projects:

1. Support for the victims of the flood in Germany in June 2021
2. Building a school in Tansania with the organization “Fly & Help

The Everesting is scheduled for 11SEP at the “Mensfeldener Kopf” in Limburg, Germany. As it is not a long climb, we are going to ascend it 156 times. If you want to join – very welcome!

We would like to raise funds in my personal and professional network. And we would like to ask you! To create an incentive to go for as long as possible, of course you can donate e.g. 0,01 EUR (please let me know in advance) per actually climbed altitude meter. The total amount collected will be raised by 10%, at least 884,80 EUR.

If you would like to donate, please transfer the money to

Förderverein Lions Club Limburg Mittellahn
IBAN: DE57 5709 2800 0000 5667 05
Subject:
„Spendenfahrt Mensfelder Kopf 2021
Project 1 or 2“

It is possible to receive donation receipts.
Thanks for your support and best regards,
Tobias & Frank

Jahresrückblick 2017 – Sport

Und hier noch eine kurze Zusammenfassung der Sport-Highlights des Jahres 2017 – insgesamt hat es für knapp 280 Stunden Sport und eine Reihe schöner Wettkämpfe gereicht. Absolutes Highlight war aber Paula’s erster Duathlon, bei dem sie gleich mal den zweiten Platz belegt hat:

März:

Start beim New York Halbmarathon

Mai:

Canyon 300 – 300km Nacht-Radrennen entlang der Mosel

Juli:

Challenge Roth Staffel – 180k Rad

August:

Mein erster Fallschirmsprung

September:

Paula’s erster Duathlon

Oktober:

Mainuferlauf in Offenbach – neue PB in 1:31:17h

November:

New York Marathon 2017 – neue PB in 3:19:04h

Dezember:

Schöne 140k Runde auf Fuerteventura (sollte besser “Fuerte Viento” heißen 😉

New York Marathon 2017

Im Januar 2006 erhielt ich die Zusage für mein Praktikum in New York – gemeinsam mit der Zusage kam ein Reiseführer. Beim Durchlesen sah ich, dass immer am ersten Sonntag im November der New York Marathon stattfindet. Obwohl ich damals noch gar nicht joggen ging, wollte ich unbedingt teilnehmen. Leider ist das jedoch gar nicht so einfach, da aufgrund der Vielzahl von potenziellen Teilnehmern eine Lotterie entscheidet, ob man starten darf.

Fast Forward 2017: Endlich habe ich einen Startplatz für den New York Marathon bekommen – welches bessere Rennen könnte es für ein Comeback nach meinem letzten Marathon vom Oktober 2007 geben? Als Trainingsplan habe ich mir einen Plan von Herbert Steffny für eine Zielzeit von 3:10h herausgesucht und im Training auch viele Berge eingebaut – ich wusste ja, wieviele Höhenmeter mich in NYC aufgrund der Brücken und des welligen Central Parks erwarten würden. Nach meiner etwas langsamer als erhoffen Wettkampfzeit von 1:31:17h beim komplett flachen Halbmarathon in Offenbach wusste ich, dass es für eine 3:10h nicht reichen wird und adjustierte mein Ziel auf 3:14h.

Am Wettkampf-Morgen galt es erst einmal, zum Startpunkt des Marathons an der Verrazano Narrows Bridge in Staten Island zu gelagen. Um 5:40h machte ich mich aus unserem Hotel auf dem Weg zur NYC Public Library, um 6:15h saß ich nach einigen Umwegen im Bus. Nach ganz massivem Stau kam ich um 07:45h am Startgelände an und musste von Humvee’s bewacht durch die Sicherheitskontrolle – es erinnerte eher an einen Kriegsschauplatz als an einen Sportevent. Um 09.00h musste ich dann spätestens in der Startaufstellung sein und schon um 09.50h ging es dann endlich los. Will nur sagen: Der Zeitbedarf für Logistik rund um das Event ist wirklich enorm und die ersten 7.000 Schritte hatte ich schon auf der Uhr, bevor der Marathon überhaupt begonnen hatte

 

Beim Start war das aber alles vergessen. Mit 51.000 Teilnehmern aus 125 Ländern gemeinsam an der Startlinie zu stehen, ist einfach etwas ganz besonderes und ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Mit der Verrazano Narrows Brücke kommt der erste Knaller gleich zu Beginn, sowohl was die ca. 50 Höhenmeter angeht als auch das spektakuläre Gefühl, was man bei der Überquerung hat. Sogar ein Feuerwehr-Schiff grüßte und mit großen Fontänen.

Für die ersten neun Meilen hatte ich mir vorgenommen, etwas langsamer als die angepeilte Durchschnittsgeschwindigkeit anzugehen. Die ersten drei Meilen mit 57 Höhenmetern hatte ich nach 22:31 min absolviert und lag damit genau auf Plan. Ab dann ging es nach Brooklyn und die Stimmung am Straßenrand war schon bestens. Die Meilen 4-6 hatte ich nach 22:20 min hinter mir, waren aber auch nur 15 Höhenmeter drin. Ich merkte aber schon, dass die Temperaturen für mich etwas zu hoch waren und kühlte mich an jeder Verpflegungsstation mit einem Becher Wasser über den Kopf. Für die Meilen 7-9 brauchte ich 22:35min bei 33 Höhenmetern – bis hier lief alles perfekt nach Plan. Die Meilen 10 – 16 wollte ich dann etwas schneller als im Gesamtdurchschnitt laufen, was auch ganz gut klappte.
 
Die Meilen 10 bis 12 mit 17 Höhenmetern legte ich in 21:57min zurück, die Meilen 13 – 15 mit 42 Höhenmetern in 22:25min. Ab Meile 16 lief ich dann die First Avenue von Manhattan zur Bronx und sag das erste Mal Katja am Streckenrand – das tat schon ziemlich gut. Noch 10 Meilen! Für den Abschnitt von Meile 16 – 18 brauchte ich trotz 33 Höhenmetern 22:11 min und lag damit immer noch gut im Plan. Dann begann es langsam, zäh zu werden. Ich musste in der Bronx wieder über zwei Brücken und um einige enge Kurven, das zehrte dann doch an den kleiner werdenden Kräften. Auch ein Energy-Gel zeigte zwar Wirkung, aber nicht so stark wie erhofft.
 
Für die Meilen 19 – 21 brauchte ich dann 22:44 min bei 25 Höhenmetern. Dann ging es zurück nach Manhattan, die 5th Avenue runter in Richtung Central Park. Auf der 24 Meile kam dann ein Anstieg auf einem guten Kilometer, bei dem ich merkte, dass meine Oberschenkel nicht mehr so wollten, wie ich mir das vorstellte – ich war kurz davor, Krämpfe zu bekommen und musste Tempo rausnehmen. Für die Meilen 22 – 24 benötigte ich bei 31 Höhenmetern 24:14 min – damit war das Ziel 3:14h leider endgültig nicht mehr zu erreichen und jetzt wurde es mental sehr schwierig.
 
Für eine neue Bestzeit würde es in jedem Fall reichen – aber wie konnte ich mich noch motivieren, jetzt nicht einfach locker auszulaufen? Zum Glück waren genügend Zuschauer da, die mächtig angefeuert haben – und weh getan hat es allen anderen auch. Neues Ziel: Zumindest mal unter 3:20h bleiben. Für Meile 25 brauchte ich 8:09, für Meile 26 8:17min.
 
Dann ging es nur noch die letzten Meter den letzten Hügel zur Ziellinie im Central Park hoch – nach 3:19:04h war ich im Ziel – der Traum vom New York Marathon Finish war in Erfüllung gegangen, die bisherige Bestzeit um knapp 9 Minuten unterboten. Insgesamt hat es für Platz 2.904 von 50.643 Finishern gereicht.
 
Einen Tag später fällt es noch etwas schwer, ein Fazit zu ziehen. Der Wettkampf war etwas ganz besonderes und insgesamt bin ich mit meiner Leistung auch ziemlich zufrieden. Auf der anderen Seite bin ich doch etwas wehmütig, dass es nicht zur ursprünglich angepeilten 3:10h oder zumindest zur 3:14h gereicht hat. Natürlich ist die Strecke nicht ganz einfach, die Bedingungen waren nicht ganz optimal, ich hatte etwas Probleme mit der Zeitumstellung, habe sehr viel Flüssigkeit verloren und wenn ich noch länger überlege, fallen mir bestimmt noch weitere Ausreden ein. Am Ende des Tages hat mir dann ehrlicherweise trotz des ansich ausreichenden Trainingsvolumens und der hohen Trainingsintensität doch etwas „Fundament“ gefehlt. Darum habe ich mir fest vorgenommen, dieses Jahr besser über den Winter zu kommen, weniger an Basis zu verlieren und dann im nächsten Frühjahr die 3-Stunden-Marke anzugreifen.
 

Mainuferlauf – Race Report

Als Formtest für den NYC Marathon am 05. November brauchte ich nach Steffny-Trainingsplan drei Wochen vorher einen voll gelaufenen Halbmarathon – nicht nur zum Training, sondern auch zur Hochrechnung des möglichen Marathon-Tempos. Die Wahl fiel auf den Mainuferlauf in Offenbach.

Gemeinsam mit Simon Krause von der Triathlon Equipe bin ich morgens im dichten Nebel nach Offenbach gefahren, zur Startzeit um 10:00h kam dann aber die Sonne raus, es waren nahezu perfekte Bedingungen. Als Zielzeit hatte ich mir irgendwas zwischen 1:29:40 und 1:32:00h vorgenommen. Die Taktik war, die erste Hälfte auf 4:20 min/k los zu laufen und dann nach dem Wendepunkt auf 4:15 min/k oder schneller zu beschleunigen.

Die ersten 5k gingen in 21:29 min trotz der teilweise etwas dicht gefüllten Strecke sehr gut, mein km-Schnitt lag bei knapp unter 4:18 min/k, also sogar etwas schneller als geplant. Der Puls lag noch bei durchschnittlich 169 und damit im grünen Bereich.

Die zweiten 5k absolvierte ich in 21:35 min und damit recht genau auf Ziel-Geschwindigkeit. Der Durchschnittspuls kletterte auf 175 und es wurde langsam unkomfortabel. Nach dem Wendepunkt versuchte ich wie geplant, mein Tempo noch zu steigern. Für die dritten 5k brauchte ich ebenfalls 21:35 min. Damit bin ich zwar nicht langsamer geworden – eine Beschleunigung war aber nicht mehr drin. Der Durchschnittpuls lag jetzt schon bei 177. In den vierten 5k musste ich ein kleines bißchen rausnehmen und brauchte 21:51 min, Puls 178. Nach einem ordentlichen Schlussspurt kam ich in einer Gesamtzeit von 1:31:17h als 109 von 860 HM-Startern ins Ziel.

Insgesamt bin ich mit dem Rennen recht zufrieden. Meine bisherige HM-Bestzeit vom United NYC Half vom März 2017 habe ich um 5:42 min unterboten, wenngleich die Strecke in Offenbach erheblich flacher und einfacher war. Aus der Hochrechnung ergibt sich eine mögliche Marathon-Zeit von ca. 3:11h, aufgrund des sehr welligen Streckenprofils in NYC wohl eher eine 3:15h.

Vielen Dank an die Organisatoren und Helfer – es war eine super-Veranstaltung und es hat sehr viel Spaß gemacht.

Challenge Roth 2017 – Race Report

Heute war es soweit – gemeinsam mit zwei Lufthansa-Kollegen bin ich bei der Challenge Roth in einer Staffel gestartet. Ole Jacobsen, ein ehemaliger Leistungsschwimmer und Top-Triathlet, schwamm die 3,8km zum Auftakt. Ich durfte den zweiten Part – 180km auf dem Rad – übernehmen. Alexander Geßwein würde dann den abschließenden Marathon laufen. Mein Ziel war es, unter 5:00h zu bleiben und damit einem Schnitt von 36 km/h zu erreichen. Leider hatte ich es zeitlich nicht geschafft, die Strecke vorher abzufahren, sodass ich mir nicht ganz sicher war, welche Leistung ich im Durchschnitt für diese Geschwindigkeit treten müsste. Die Strecke ist zwar nicht extrem hügelig, mit 1.450 HM aber auch nicht topfeben.

Der Staffelstart war um 08.50h und damit 2:20h nach dem Start der Profis. Ole kam als 8. nach 52:06 Min aus dem Wasser – eine absolute Spitzen-Zeit.

Der Wechsel klappte sehr zügig – somit konnte ich um 09.43h schon auf’s Rad, die Temperaturen hatten sich bis dahin schon ordentlich gesteigert. Ziel für die ersten 30 Min war ein Warmfahren auf knapp 95% der angepeilten Gesamt-Durchschnittsleistung von 215 Watt. Mit 210 Watt tatsächlicher Leistung lag ich sogar noch etwas darüber.

Die Versorgung auf der Strecke war echt super – alle ca. 20km gab es eine Verpflegungsstation. Und überall waren jede Menge Zuschauer, die es sich recht gut gehen ließen.

In der Stunde nach dem Warmfahren habe ich 211 Watt / 225 Watt NP getreten, aufgrund der vielen Wellen und der teilweise auch etwas anspruchsvolleren Abfahrten konnte ich die 215 Watt nicht ganz erreichen.

In der nächsten Stunde waren es dann 210 Watt / 222 Watt NP, sodass ich die erste Runde nach 2:24:20 absolviert hatte.

Die erste halbe Stunde der zweiten Runde konnte ich wie geplant meine Leistung im Vergleich zur ersten Runde etwas auf 214 Watt steigern.

In der vierten Wettkampf-Stunde merkte ich dann so langsam, dass mein Magen vom vielen Trinken aufgrund der hohen Temperaturen und der Kohlehydrat-Zufuhr so langsam “zu machte”. Ich bekam einen ziemlichen Gluckerbauch und merkte, dass der Magen die Flüssigkeit nicht mehr absorbierte. Meine Leistung fiel leicht auf 205 Watt. In der fünften und letzten Stunde wurde es dann ziemlich heftig, ich dachte über weite Teile, dass ich mal rechts ranfahren und mich übergeben muss. Irgendwie ging es dann aber doch, sodass ich die zweite Runde nach 2:26:33 abgeschlossen hatte. Dann waren noch knapp 9km bis nach Roth zur Wechselzone zwei zu absolvieren, hier habe ich gerade noch 168 Watt zusammen gebracht. Nach 5:05:45h kam ich dann in der Wechselzone an und konnte an Alex übergeben. Ich habe mich dann erstmal 15 Min auf die Wiese gelegt, mein Kreislauf hatte ziemlich unter den Temperaturen gelitten. No way, dass ich jetzt noch einen Marathon gelaufen wäre. Nach einer Massage und anschließenden Dusche ging es dann aber schon wieder besser.

Über den Live Tracker verfolgten Ole und ich, wie es Alex auf der Laufstrecke ging. Seine Pace pendelte sich in Richtung einer 3:30h. Gegen 18:15h stellen wir uns ungefähr 500 Meter vor dem Zieleinlauf an den Streckenrand, um gemeinsam mit Alex über die Ziellinie zu laufen.

Insgesamt sind wir mit einer Zeit von 9:33:17h die 31. von 311. Staffeln geworden. Mit meiner Leistung bin ich im Nachhinein recht zufrieden, auch wenn ich mein Ziel von Sub 5h nicht ganz erreichen konnte. Wie immer lernt man einiges und ich denke, beim nächsten Start werde ich den einen oder anderen Fehler in der Vorbereitung und im Wettkampf selbst nicht mehr machen.

Ein großes Dankeschön an Recaro, die meine Kollegen und mich zu der Veranstaltung eingeladen haben. Es war wirklich ein super Erlebnis und hat sehr viel Spaß gemacht.

IRONMAN 70.3 European Championship Wiesbaden – Rennbericht

Als aller erstes möchte ich mich bedanken – bei Katja dafür, dass Sie mir nicht nur das Training zeitlich ermöglicht hat, sondern mich auch ganz phantastisch zusammen mit den Kindern im Rennen angefeuert hat. Dann natürlich auch bei allen Freunden, die mir gute Wünsche und Tipps haben zukommen lassen. Und last not least bei allen freiwilligen Helfern am Renntag – ohne Euch wäre diese tolle Veranstaltung nicht möglich gewesen!

Zur Vorgeschichte: Im Dezember 2015 hatte ich entschieden, mich für den Ironman Wiesbaden anzumelden. Grund war unter anderem eine spezielle Promotion, dass man bei Anmeldung während der Weihnachtszeit eine Person der Wahl mit in den Zielbereich nehmen konnte, die einen beim Zieleinlauf empfangen darf. In den Wintermonaten habe ich den Fokus auf das Lauftraining gelegt, aber auch einiges auf dem Rollentrainer trainiert. Den Frankfurt-Halbmarathon mit einer geplanten Zielzeit unter 1:30h musste ich dann wegen einem Infekt absagen. Ende März war das Rad-Trainingslager auf Mallorca angesetzt. Die ersten fünf Tage davon liefen sehr gut, danach musste ich mit erneuter Erkältung und hohem Fieber abbrechen. Ende April bin ich dann in den 16 Wochen Trainingsplan für den Ironman Wiesbaden gestartet. Dass das durchaus umfangreiche Training der ersten Monate des Jahres Früchte trägt, konnte ich erstmals beim 40km Zeitfahren der Triathlon Equipe Elz Anfang Mai beweisen – Bestzeit um über 5 Minuten auf 57:07min verbessert. In den Wochen bis zum Rennen habe ich in Summe 50km Schwimmen, 2.100km Rad und 420km Laufen hinter mich gebracht und dabei viele tolle Trainingseinheiten gehabt – 97km Radfahren mit einem 37er Schnitt auf Grundlagenausdauer 2 hätte ich Anfang des Jahres nicht für möglich gehalten.

Mein A-Ziel für den Wettkampf war klar gesteckt: Finish Sub 5:25h. Beim Schwimmen hatte ich 38 Min angepeilt, 4 Min für den ersten Wechsel, 3:00h für das Radfahren, 3 Min für den zweiten Wechsel und 1:40h für den abschließenden Halbmarathon. Für den absolut schlechtesten Fall (Wind, hohe Temperatur, etc.) hatte ich eine Zeit unter 6:00h angepeilt, war mir aber sicher, dass dieser nicht eintreten würde. Katja hatte sogar noch eine ganz tolle Fan-Bekleidung vorbereitet, damit ich die ganze Familie beim Anfeuern auch wirklich nicht übersehe.

20160814_Fanbekleidung

In der letzten Woche vor dem Wettkampf dann die Ernüchterung: Magen-Darm-Infekt in der ganzen Familie. Angefangen hatte es bei Katja, dann bei mir und schließlich bei den Kindern. Am Mittwoch ging es mir wieder besser, am Donnerstag Abend kam der Infekt dann aber mit Wucht (und Durchschlag :-)) zurück. Am Samstag morgen war es wieder etwas besser, aber schon der Versuch des Carbo Loadings führte zurück auf Los. Am Rennmorgen habe ich um 05.00h ein Frühstück versucht – mehr als einen Joghurt bekam ich nicht herunter – und der kam dann auch um 06.00h mit den Resten des Vorabends gleich wieder oben raus. Super. Da las ich dann nochmal die genauen finanziellen Regelungen einer krankheitsbedingten Absage durch ;-). Aber Kneifen war nicht, also sind wir alle zusammen um 06:15h nach Raunheim gefahren.

Als wir am Raunheimer Waldsee ankamen und ein unablässiger Strom von Teilnehmern zum Startbereich pilgerte, kam trotz der Rahmenbedingungen Vorfreude auf. Das war der Moment, für den ich trainiert habe. In der Wechselzone dann noch schnell die letzten Vorbereitungen für den Start treffen und dann ging es auch schon ruck-zuck zum Schwimmstart. Der Kurs musste im Vergleich zu den Vorjahren verändert werden, da der See noch immer eine aktive Kiesgrube ist.

SwimCourseComparison

Der neue Kurs hatte Ähnlichkeit mit einem Pilz und ich dachte mir: Wow, so sähe das wohl aus, wenn mir jemand sagt: „Schwimm eine gerade Linie im Freiwasser“ ;-).

Mit über 2.000 weiteren Athleten am Start zu stehen, war dann schon ein tolles Gefühl.

20160814_Schwimmstart

In der Tat war die Navigation im See nicht ganz so einfach, wegen der tiefstehenden Morgensonne und den vielen Athleten waren die Bojen teilweise nur schwer zu erkennen. In Summe lief das Schwimmen zwar nicht zeitlich, aber doch zumindest gefühlt deutlich besser als befürchtet – kein zu heftiger Körperkontakt mit anderen Athleten, keine Atemnot, keine Bauchschmerzen. Soweit, so gut.

20160814_Australian-Exit

Beim kurzen Zwischenlandgang die überraschende Anfeuerung von Katja und den Kindern, die mich in der Menge der mit Neoprenanzug, Schwimmbrille und Badekappe verkleideten Menschen tatsächlich entdeckt hatten. Nochmal weitere 500m Schwimmen und dann war der erste Teil geschafft – 1,9km Schwimmen in 42:21min. Rang in meiner Altersklasse: 160 von 215 – aber das kenne ich ja schon ;-).

Nach einem schnellen Wechsel ging es dann auf das Rad. Die ersten 15km waren relativ flach, ich fuhr ohne große Mühe einen 38er Schnitt, blieb aber trotzdem deutlich unter meiner Ziel-Leistung von 242 Watt. Danach kamen die ersten leichten Steigungen. Bergan versuchte ich, eine Tretleistung zwischen 220 und 260 Watt zu erreichen, mit den kurzen Abfahrten kam ich im Mittel der ersten Stunde gerade einmal auf 203 Watt – oh je! Langsam müsste ich mal etwas essen oder trinken, dachte ich. Ich versuchte es mit einem Gel – mein Magen fand die Idee nicht so gut und reagierte mit ziemlicher Druckbildung. Das macht in der Aeroposition nicht sehr glücklich. Also keine Gels mehr für den Rest des Wettkampfs. Dann habe ich es mit meinen Iso-Getränken versucht, auch die vertrug ich nicht besser – also an der Verpflegungsstation Wasser gegriffen. Nach 40km begann dann der Anstieg zur Platte. Diese wollte ich mit 295 Watt hochfahren, im Training hatte ich das auf einer langen Runde relativ locker mit 285 Watt gemacht. Jetzt kam ich gerade mal auf 262 Watt – Mann, war das bitter. Ich dachte nur: Was für ein Glück, das ich mit diesem Sport nicht mein Geld verdiene ;-). Oben auf der Platte kam mir dann der Führende – Andreas Dreitz – entgegen. Der hat’s gut, dachte ich, er geht gleich auf die Laufstrecke und ich hab noch 45km vor mir… In der letzten Stunde schwanden dann die Kräfte, natürlich auch aufgrund der fehlenden Energiezufuhr, weiter. Nach 3:08:49h ging ich in den zweiten Wechsel. Damit war die Radzeit gar nicht soviel langsamer als geplant, obwohl ich im Durchschnitt nur 189 Watt getreten habe. Im ganzen Training habe ich nicht eine einzige Radfahrt mit so geringer Durchschnittsleistung absolviert – das Mittel aller langen Radeinheiten lag bei 219 Watt, meine beste Einheit bei 242 Watt plus anschließendem Koppellauf auf Race Pace. Egal, weiter geht’s, Rang 94 nach dem Radfahren.

Die ersten zwei Kilometer auf einem 5:00 min/km Schnitt waren noch ganz ok und ich dachte, dass ich zumindest eine Gesamtzeit um die 5:49h schaffen könnte. Doch dann kamen die Magenkrämpfe erst so richtig;-). An der ersten Verpflegungsstelle hatte ich Cola genommen – keine gute Idee. Kohlensäure und Zucker waren eine – leider im wahrsten Sinne des Wortes – explosive Mischung. In meinem Magen hat es so gerumpelt, dass ich bergab gegangen bin aus Sorge, es nicht mehr bis zum nächsten Dixi Klo zu schaffen. Endlich kam eines – also der erste Not-Stopp. Die erste Hälfte des Halbmarathons hatte ich nach 59 Minuten, danach wurden die Magenkrämpfe noch schlimmer… Ich habe während des Laufens soviel Methan produziert, dass man ein Biogas-Kraftwerk eine gute Woche hätte betreiben können. Also ein weiterer, noch längerer Dixi-Stop. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass Katja, Paula und Philip im Ziel auf mich warten, um mir die Medaille umzuhängen, wäre ich spätestens jetzt ausgestiegen. Ich habe mich dann noch durch zwei weitere Runden gekämpft. Dass man gegen Ende des Wettkampfs Schmerzen aushalten muss, war mir vorher sehr bewusst – ich hatte diese nur eher in den Beinen vermutet.

20160814_Zieleinlauf

Nach 06:07:30h lief ich dann als 134. meiner Altersklasse endlich über die Ziellinie und der Moment, den ich mir so lange vorgestellt hatte, war da: Meine Familie empfing mich und Paula hängte mir die Medaille um. Das war wirklich ein sehr schöner Moment!

20160814_Familienfotos

Mit zwei Tagen Abstand muss ich sagen, dass ich auf der einen Seite sehr zufrieden damit bin, trotz des Infekts überhaupt angetreten zu sein und den Wettkampf dann auch beendet zu haben. Die äußeren Bedingungen waren optimal, ich bin ohne technische Probleme durchgekommen, die Wechsel waren sehr gut und schnell, und auch das Schwimmen verlief besser als erwartet. Trotzdem bleibt die Unzufriedenheit, meine Trainingsleistungen nicht ansatzweise in Wiesbaden gezeigt zu haben, und das bereits bei einem zweiten Wettkampf in einem Jahr. Für das nächste Jahr werde ich mir also überlegen, ob ich nicht eher auf eine etwas größere Anzahl kürzerer Distanzen gehe. Zum einen reduzieren sich die notwendigen Trainingsumfänge, zum anderen setzt man nicht alles auf den einen großen „Haupt-Wettkampf“.

In Summe war es eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte, und langfristig auch ganz sicher nicht mein letzter Ironman.

Aartal Einzelzeitfahren 2016

Booom – das ist die Zusammenfassung des Aartal Einzelzeitfahrens 2016 der Triathlon Equipe Elz.

Meine Bestzeit aus dem Jahr 2013 lag bei 1:02:24 für die 40km-Strecke. In diesem Jahr war ich schon etwas besser trainiert – und das Material hat sich auch etwas verbessert. Ziel war also eine Zeit von unter 60 Minuten bei einer Tretleistung von ungefähr 270 Watt.

Heute morgen war es dann soweit. Um 10.00h trafen sich mehr als 30 Starter bei besten Bedingungen in Zollhaus. Ich erhielt die Startnummer 21 und machte mich um 10.20h auf die Strecke.

20160506_Aartal-Einzelzeitfahren-2016_01

Am Anfang sieht das immer noch alles recht locker aus. Ich konnte konstant über 275 Watt fahren. Den ersten Wendepunkt wollte ich bei ca. 34 Min erreichen. Tatsächlich aber erreichte ich ihn schon nach knapp unter 32 Minuten. Was war denn heute los?!?

Auf dem Rückweg wurde es dann schon etwas härter. Zwar geht es auf dem Rückweg bergab – ich habe aber dann doch das Rennen vom 01. Mai in Frankfurt noch in den Beinen gespürt. Ich konnte zwar eine Leistung von knapp 270 Watt halten, aber dafür musste ich doch ziemlich an die Grenze gehen.

20160506_Aartal-Einzelzeitfahren-2016_02

20160506_Aartal-Einzelzeitfahren-2016_03

Das Ziel erreichte ich nach 57:07 Minuten. Damit war ich nicht nur mehr als fünf Minuten schneller als meine bisherige Bestzeit, sondern auch noch drei Minuten schneller als eigentlich erhofft. Lohn: Platz acht. Das hätte ich echt nicht erwartet und den Rest des Tages war ich wie auf Wolke 7.

Neben der besseren Form (272 Watt Durchschnittsleistung anstatt 252 Watt) haben auch tatsächlich das Material und die verbesserte Sitzposition eine große Rolle gespielt. Gegenüber 2014 haben sich verändert:

Für niedrigeren Rollwiderstand:

  • Faltreifen anstatt Schlauchreifen
  • Latex- anstatt Butylschläuche

Für niedrigeren Luftwiderstand:

  • Tri-Suit mit längeren Ärmeln
  • Scheibenrad hinten
  • Schuh-Überzieher
  • Arme deulich näher beieinander

Nochmal in Zahlen ausgedrückt:

Do, 5 Mai 2016 10:20 So, 11 Mai 2014 10:20 Do, 9 Mai 2013 10:12
Wind 26 km/h O Wind 13 km/h W Wind 11 km/h S Wind
Ø Temperatur 11,9 °C 12,7 °C 19,7 °C
Gewicht 79,5 kg 83,3 kg 79,5 kg
Ruhepuls 50 bpm 55 bpm 55 bpm
 
Übersicht Zeitfahren, 40k Zeitfahren, 40k Zeitfahren, 40k
Distanz 40,00 km 40,00 km 40,00 km
Zeit 00:57:07 01:02:26 01:02:24
Ø Geschw 42,0 km/h 38,4 km/h 38,5 km/h
Kalorien 932 cal 950 cal 1.024 cal
Max. Geschw. 64,1 km/h 54,4 km/h 53,0 km/h
Positiver Höhenunterschied 143 m 214 m 151 m
Negativer Höhenunterschied 132 m 241 m 137 m
Ø HF (bpm) 180 bpm 179 bpm 184 bpm
Max. HF (bpm) 184 bpm 185 bpm 191 bpm
Normalized Power (NP) (W) 274 W 252 W 260 W
Ø Leistung (W) 272 W 252 W 260 W
Max. Leistung (W) 809 W 708 W 1.013 W
Ø Trittfrequenz 92 1/min 93 1/min 87 1/min
Max. Trittfrequenz 108 1/min 114 1/min 110 1/min
Aero-Effizienz (W / km/h) 6,476 6,563 6,753
Kardio-Effizienz (bpm / W) 2,092 2,032 2,016
Runden
Zollhaus – Bad Schwalbach
Zeit 31:46,0 35:23,0 35:11,0
Ø Geschw 37,7 33,8 34,1
Ø Leistung (W) 274 256 260
Ø HF (bpm) 179 178 182
Ø Trittfrequenz 95 94 88
 
Bad Schwalbach – Zollhaus
Zeit 25:21,0 27:03,0 27:13,0
Ø Geschw 47,4 44,5 44,1
Ø Leistung (W) 270 246 260
Ø HF (bpm) 181 180 187
Ø Trittfrequenz 89 91 87